Wenn jemand zu Trainer Michael Müller vor der Runde gesagt hätte, dass seine Mannschaft am Ende der Hinrunde lediglich auf Platz 12 stehen würde, hätte er denjenigen wahrscheinlich nur belächelt. Mit keinem Abgang und fünf Neuzugängen für die 1. Mannschaft konnte man sich personell und qualitativer breiter aufstellen. So kamen mit Jonas und Kevin Treiber zwei erfahrene Spieler zurück auf den Dobel. Mit Lars Hemminger, Nicolas Kaiser und Luca Brunner konnten erneut junge Spieler von dem entstehenden Projekt der Dobler überzeugt werden. Die Vorbereitung verbrachte man unter anderem mit schweißtreibenden Besuchen im Fitnessstudio und intensiven Konditionseinheiten auf dem Platz.
Das Sportfest im Rahmen des 75.-jährigen Jubiläum der Sportfreunde war Ende Juli ein voller Erfolg und die Mannschaft konnte sich sowohl auf als auch neben dem Platz großartig präsentieren.
Diese wahrlich rosigen Aussichten wurden jedoch schnell getrübt, als die Runde losging. So verlor man direkt die ersten Spiele. Gründe hierfür könnte man viele aufzählen, aber dazu später mehr. Die Mannschaft zeigte kurz darauf gegen Höfen und Engelsbrand die Leistung der letzten Saison, konnte diese jedoch nicht konstant in die nächsten Spiele mitnehmen. Hinzu kamen Verletzungen und Krankheiten, welche immer wieder zu variierenden Startaufstellungen führten. Eine eingespielte Mannschaft stand zu keinem Zeitpunkt auf dem Platz. Die Kluft zwischen dem, was möglich wäre und der beinharten Realität zeigten die beiden Spiele gegen den VfB Pfinzweiler und die SpG. Langenalb/Feldrennach 2. Beide Mannschaften standen diese Saison bereits auf dem 1. Platz. So zeigte man einmal eine kämpferische und aufbäumende Leistung, obwohl man 80. Minuten nur zu zehnt spielte, während man gegen Pfinzweiler sich dem Spielverlauf hingab und sich vorführen ließ.
Wenn man in diesen Tagen für die Gründe der aktuellen Situation fragte, wurden immer wieder zwei Dinge angeführt: Mangelnde Chancenverwertung und fehlende Verteidigung in der Rückwärtsbewegung. Fußball kann so einfach sein. „Das Runde muss ins Eckige“. „Wir müssen ein Tor mehr schießen als der Gegner“. Vielleicht hat es sich die Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten auch einfach zu schwer gemacht? Auf dem Platz und Mental. Das Grundgerüst von einem fordernden Trainer, der das maximale aus seinen Spielern herausholen will und eine junge hungrige Mannschaft, welche in den beiden letzten Jahren nach dem Corona-Umbruch sorgfältig, nachhaltig und qualitativ erweitert wurde, ist auf dem Dobel gegeben. Wollte man einfach zu schnell zu viel? Waren die ersten Niederlagen der Grund für die Abwärtsspirale, in der man wie gefangen schien? Fragen, die es galt im Rahmen einer ausgiebigen Saisonanalyse zu beantworten. Den Verantwortlichen war es hierbei wichtig, dass dies in einem offenen und ehrlichen Austausch zwischen Mannschaft, Trainerteam und Vorstand passierte. Ergebnis war eine 3½-stündige Aussprache im Clubhaus. Drei der wichtigsten Erkenntnisse in aller Kürze: Die Stimmung innerhalb der Mannschaft hatte zu keinem Zeitpunkt gelitten. Man möchte den eingeschlagenen Weg weiter gehen. In der Vorbereitung ist es jedem daran gelegen 110% zu geben und in der Rückrunde wieder die Bestleistung abzurufen.
Nun gilt es die freie Zeit zu nutzen, um den Kopf freizubekommen. Erfreulich ist, dass bereits jetzt mehrere Neuzugänge in den Startlöchern stehen und weitere Gespräche im Hintergrund geführt werden.
Trotz der Negativserie waren die Grundvoraussetzungen auf dem Dobel schon lange nicht mehr so vielversprechend. Ein wachsendes Sponsoren-Netzwerk, hervorragende Jugendarbeit, zwei junge Herrenmannschaften (Durchschnittsalter 24,5) und eine tolle Sportanlage die von unserem „Bau-Team“ anhaltend nachhaltig erweitert wird, sind nur wenige Beispiele hierfür.
Jetzt gilt es nur noch eins zu sagen: Wir wünschen euch und euren Familien eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit und bedanken uns für die enorme Unterstützung von allen Seiten.
